Nachhaltigkeit in Unternehmen – It’s a Must!

Mann in weißem Hemd sitzt neben einer Frau in schwarzem Langarmhemd
Mann in weißem Hemd sitzt neben einer Frau in schwarzem Langarmhemd

Nachhaltigkeit hat sich in den letzten Jahren zu einem zentralen Thema in der Unternehmenswelt entwickelt. Angesichts des zunehmenden Drucks von Verbrauchern, Investoren und Regierungen sehen sich Unternehmen vermehrt in der Verantwortung, ihre Geschäftspraktiken umweltfreundlicher und sozial verträglicher zu gestalten. Dies gilt nicht nur für die ca. 15.000 Unternehmen, die aufgrund ihrer Größe in den kommenden zwei Jahren gemäß der CSRD zu einem Nachhaltigkeitsbericht verpflichtet werden, sondern auch für kleinere Unternehmen, die in der Wertschöpfungskette (Lieferkette) mit den berichtspflichtigen Unternehmen zusammenarbeiten. Die folgenden Abschnitte beleuchten die Bedeutung von Nachhaltigkeit in mittelständischen Unternehmen, stellen die wesentlichen Aspekte von ESG (Environmental, Social, Governance) vor und geben konkrete Empfehlungen, wie Unternehmen eine echte und glaubwürdige Nachhaltigkeit erreichen können.

Nachhaltigkeit gewinnt in den kommenden Jahren immer mehr an Relevanz für die Unternehmensstrategie – einerseits weil der EU Green Deal und die damit ausgelöste Regulatorik einen klaren gesetzlichen Rahmen vorgibt, andererseits weil es die Stakeholder immer mehr erwarten bzw. sogar fordern. Dieser Artikel gibt einen kurzen Leitfaden dar, wie ein Unternehmen ins nachhaltige Wirtschaften kommen kann.

Warum ist Nachhaltigkeit in Unternehmen so wichtig?

Ökologische Verantwortung

Unternehmen haben einen erheblichen Einfluss auf die Umwelt. Durch die Reduktion von Treibhausgasemissionen, die Minimierung von Abfällen und den verantwortungsvollen Umgang mit Ressourcen können sie dazu beitragen, den Klimawandel zu bekämpfen und die natürlichen Lebensgrundlagen zu schützen.

Soziale Verantwortung

Nachhaltigkeit umfasst auch die Verantwortung gegenüber den Menschen, die von den Geschäftstätigkeiten eines Unternehmens betroffen sind. Faire Arbeitsbedingungen, die Achtung der Menschenrechte und das Engagement für das Gemeinwohl fördern das Wohlergehen der Mitarbeiter:innen, verbessern das Unternehmensimage und stärken die Beziehungen zu den Stakeholdern.

Wirtschaftliche Vorteile

Nachhaltige Praktiken können mittelfristig wirtschaftliche Vorteile bringen. Effizienter Ressourceneinsatz, geringere Energiekosten und innovative Produkte und Dienstleistungen erhöhen die Wettbewerbsfähigkeit eines Unternehmens. Zudem investieren immer mehr Anleger in nachhaltige Unternehmen, was den Zugang zu Kapital erleichtert.
Langfristig gesehen wird kein Unternehmen aufgrund des politischen und gesellschaftlichen Drucks drumherum kommen, insofern wird nachhaltiges Wirtschaften dann zum Überlebensfaktor.

Regulatorische Anforderungen

Regierungen weltweit verschärfen die Vorschriften für Umwelt- und Sozialstandards. Unternehmen, die diese Anforderungen frühzeitig erfüllen, können Strafen vermeiden, ihre Reputation verbessern und sich Wettbewerbsvorteile sichern.


Kernbereiche der Nachhaltigkeit: ESG (Environmental, Social, Governance)

Environmental (Umwelt)

Umweltschutz ist ein zentraler Aspekt der Nachhaltigkeit. Unternehmen müssen ihre Auswirkungen auf die Umwelt minimieren und nachhaltige Praktiken in ihre Geschäftsprozesse integrieren. Wichtige Maßnahmen umfassen:

  • Reduktion von Treibhausgasemissionen: Eine Umstellung auf erneuerbare Energien, eine Verbesserung der Energieeffizienz durch Prozessoptimierungen und eine bewusste Gestaltung der vor- und nachgelagerten Lieferketten können zur Einsparung von Treibhausgasen beitragen.
  • Ressourcenmanagement: Minimierung des Wasserverbrauchs, die Optimierung des Materialeinsatzes und die Förderung von Recycling und Wiederverwertung sind der Weg zu einem idealen Ressourcenmanagement. Auch hier gilt: Lieferketten mit berücksichtigen.
  • Abfallmanagement: Die Reduktion von Abfällen durch Maßnahmen wie Abfallvermeidung, Recycling und die Wiederverwertung von Materialien hilft nicht nur Umweltbelastungen zu verringern, sondern auch Kosten einzusparen.
  • Erneuerbare Energien: Weg von der Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen: Die Nutzung von Solar-, Wind- und anderen erneuerbaren Energiequellen trägt nicht nur zur Reduktion der CO2-Emissionen bei, sondern ist auf lange Sicht auch kostensparend.

Social (Soziales)

Nachhaltigkeit ist nicht nur Umweltschutz, sondern auch die soziale Verantwortung gegenüber den Menschen, die direkt und indirekt von den Geschäftstätigkeiten betroffen sind. Faire Arbeitsbedingungen, die Achtung der Menschenrechte im Unternehmen und entlang der Lieferketten, aber auch Engagement für das Gemeinwohl: Soziale Nachhaltigkeit fördert das Wohlergehen der Mitarbeiter und der Menschen, die in der Lieferkette eine Rolle spielen, trägt zu einem besseren Image bei und stärkt die Beziehungen zu den Stakeholdern. Hierzu zählt:

  • Arbeitsbedingungen: Faire Löhne, sichere Arbeitsplätze, die Förderung von Gesundheit und Wohlbefinden der Mitarbeiter sowie eine Investition in die Aus- und Weiterbildung zahlen sich aus: sie sichern eine langfristige Beschäftigungsfähigkeit und Bindung an das Unternehmen.
  • Menschenrechte: Vermeidung von Kinder- und Zwangsarbeit, die Förderung von Gleichbehandlung und die Gewährleistung von fairen Arbeitsbedingungen entlang der gesamten Lieferkette.
  • Gemeinwohl: Unternehmen sollten sich aktiv in den Gemeinschaften engagieren, in denen sie tätig sind. Dies kann durch Spenden, Sponsoring von lokalen Projekten und Freiwilligenarbeit geschehen.
  • Diversität und Inklusion: Ein inklusives Arbeitsumfeld, das Vielfalt fördert, kann die Kreativität und Innovationskraft eines Unternehmens stärken. Maßnahmen zur Förderung von Gleichberechtigung und zur Bekämpfung von Diskriminierung sind hierbei essenziell.

Governance (Unternehmensführung)

Gute Unternehmensführung ist entscheidend für den Erfolg von Nachhaltigkeitsinitiativen. Transparente, ethische und verantwortungsbewusste Geschäftspraktiken sind ein Muss:

  • Transparenz und Berichterstattung: Regelmäßige Berichterstattung über Fortschritte bei der Erreichung der Nachhaltigkeitsziele unter Verwendung von anerkannten Standards wie den Global Reporting Initiative (GRI)- oder eben in Zukunft der CSRD-Richtlinien. Dies schafft Vertrauen bei Stakeholdern und ermöglicht es, die eigenen Leistungen objektiv zu bewerten.
  • Ethik und Integrität: Gesetzliche Vorschriften und ethische Standards müssen strikt eingehalten werden. Dies erfordert die Implementierung eines umfassenden Compliance-Programms und die Schulung der Mitarbeiter in ethischen Geschäftspraktiken. Hierzu zählen auch Mechanismen zur Aufdeckung und Bekämpfung von Korruption und Fehlverhalten.
  • Risikomanagement: Eine proaktive Identifikation und das Management von ESG-Risiken sind entscheidend. Risiken müssen bewertet werden, Maßnahmen zur Risikominderung implementiert und regelmäßig überprüft werden.
  • Stakeholder-Engagement: Der Dialog mit und die Einbindung von Interessengruppen sind essenziell. Unternehmer sollten regelmäßig mit Kunden, Mitarbeitern, Lieferanten, Investoren und der Öffentlichkeit kommunizieren und deren Feedback in ihre Nachhaltigkeitsstrategien einbeziehen. Dies kann durch Stakeholder-Foren, Umfragen und regelmäßige Treffen erreicht werden.

Wege zu echter und glaubwürdiger Nachhaltigkeit

Integration von Nachhaltigkeit in die Unternehmensstrategie

Nachhaltigkeit wird in Zukunft immer mehr ein zentraler Bestandteil der Unternehmensstrategie sein und nicht als separater Bereich betrachtet werden. Dies erfordert ein klares Bekenntnis des Managements und die Integration von Nachhaltigkeitszielen in alle Geschäftsbereiche. Aus diesem Grund hat der CSRD-Bericht als regulatorisches Instrument innerhalb des EU Green Deals auch denselben Stellenwert wie die Finanzberichterstattung.

Konkrete Ziele und Maßnahmen

Es ist wichtig, dass die Nachhaltigkeitsziele konkret, nachvollziehbar und messbar sind und auf wissenschaftlichen Erkenntnissen basieren. Konkrete Maßnahmen zur Erreichung dieser Ziele müssen definiert und umgesetzt werden, begleitet von regelmäßiger Überwachung und Bewertung:

  • Zielsetzung: Eine klare, quantitative Zielsetzung, wie z.B. die Reduktion der CO2-Emissionen um einen bestimmten Prozentsatz innerhalb eines festgelegten Zeitraums.
  • Maßnahmenpläne: Definition von konkreten Maßnahmen zur Erreichung der Ziele. Dies kann die Implementierung neuer Technologien, Prozessoptimierungen und Verhaltensänderungen umfassen.
  • Monitoring und Bewertung: Die Fortschritte bei der Erreichung der Nachhaltigkeitsziele sollten regelmäßig überwacht und bewertet werden. Das beinhaltet die Definition von geeigneten KPIs (Key Performance Indicators) und die Etablierung eines Berichtswesens, um die Zielerreichung zu dokumentieren.

Stakeholder-Einbindung und -Kommunikation

Die Einbindung von Stakeholdern ist entscheidend für den Erfolg von Nachhaltigkeitsinitiativen. Unternehmen sollten regelmäßig mit ihren Stakeholdern, also z.B. Kund:innen, Investoren, Lieferanten, etc., kommunizieren und deren Feedback in ihre Nachhaltigkeitsstrategien einbeziehen.
Besonderes Augenmerk gilt hierbei der Einbindung der Mitarbeitenden, da sie der Motor für veränderte Geschäftsprozesse werden können und bei ausreichender Beteiligung am Transformationsprozess zu wichtigen Botschaftern veränderter Geschäftspraktiken werden. Aus diesem Grund spielt in der Beratung und Begleitung der Unternehmen bei Wirk4Tomorrow jeder einzelne Kollege eine sehr wichtige Rolle, da nur über die direkte Einbindung so etwas wie eine Nachhaltigkeitskultur im Unternehmen entstehen kann.

Regelmäßige Berichterstattung und Transparenz

Unternehmen sollten regelmäßig über ihre Fortschritte bei der Erreichung ihrer Nachhaltigkeitsziele berichten. Dies schafft Vertrauen bei den Stakeholdern und ermöglicht eine objektive Bewertung der Leistungen. Einerseits geschieht dies im Rahmen der Berichtspflicht über offizielle Dokumente, andererseits kann dies für ehrliches und authentisches Marketing genutzt werden.

Kontinuierliche Verbesserung und Innovation

Nachhaltigkeit ist ein fortlaufender Prozess. Unternehmen sollten sich kontinuierlich verbessern und nach innovativen Lösungen suchen, um ihre Nachhaltigkeitsleistung zu steigern. Investitionen in Forschung und Entwicklung sowie der Austausch von Best Practices sind hierbei zentral.

Fazit

Als Fazit gilt es zu sagen, dass Nachhaltigkeit nicht nur ein moralisches Gebot ist, sondern auch ein wirtschaftlicher Imperativ ist. Zukunftsfähige Geschäftsmodelle beinhalten die Integration nachhaltiger Praktiken und das Bestreben nach beständiger Optimierung. Lösungen globaler Herausforderungen tragen zur eigenen Zukunftsfähigkeit bei. Eine ganzheitliche und engagierte Herangehensweise an Nachhaltigkeit ermöglicht es Unternehmen, die Vorteile voll auszuschöpfen und einen positiven Beitrag für Gesellschaft und Umwelt zu leisten.

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